Kraft, Franz, Ben-Hatira, Niemeyer sollen das Team zurück in die Bundesliga führen.
Nach wochenlangem Hin und Her kann Hertha nun endlich die Zukunft planen – und zwar mit weniger Geld, vier Stars und jeder Menge Fragezeichen. „Ich schaue nicht zurück, ich blicke nur nach vorne. Ich möchte mit Hertha so erfolgreich sein wie zuvor mit Augsburg", sagte Neu-Coach Jos Luhukay (48). Am 24. Juni startet er in die Saison, an diesem Tag bittet er sein neues Team zur ersten Zweitliga-Einheit.
Die wichtigsten Fragen: Wer bleibt? Wer geht? Wie wird die Mannschaft in Zukunft aussehen?
Angeführt werden soll die neue Hertha von Torwart Thomas Kraft (23), Verteidiger Maik Franz (30), Mittelfeld-Abräumer Peter Niemeyer (28) und Offensiv-Spieler Änis Ben-Hatira (23). Diese drei sind Luhukays Korsettstangen, sie sollen die Anführer sein. Dazu kommen Talente wie Fanol Perdedaj (20), Fabian Holland (21), Alfredo Morales (22), Marco Djuricin (19), John-Anthony Brooks (19) und der langzeitverletzte Pierre Lasogga (20). Jung, heiß und bissig – so soll die neue Hertha aussehen. Verkauft werden sollen teure Spieler wie Raffael (27), Adrian Ramos (26), Christian Lell (27) und Andreas Ottl (27). Sie alle haben die Erwartungen nicht erfüllt, sie alle können für eine entsprechende Ablösesumme den Verein verlassen. Dafür soll Luhukay ablösefreie, erfolgshungrige Spieler nach Berlin locken. Der Holländer hat schon in Gladbach, Paderborn und Augsburg bewiesen, dass er mit talentierten Jungs umgehen und sie verbessern kann.
Viel Geld aber hat Hertha ab sofort nicht zur Verfügung: Der Gesamt-Etat (bisher knapp 60 Mio. Euro) halbiert sich laut Finanz-Chef Ingo Schiller (46). Auch der Spieler-Etat sinkt in der 2. Liga von 27 Mio. Euro auf knapp 10 Mio. Euro. Ähnlich düster sieht es bei den TV-Einnahmen für die kommende Spielzeit aus. Kassierte Hertha in der Bundesliga 13,3 Mio. Euro, werden es im Unterhaus nur noch 7,7 Mio. Euro sein. Bei den Sponsoren gibt es wohl eine Kürzung von 30 auf 15 Mio. Euro. Bedeutet im Umkehrschluss: Hertha wird wohl wieder einige Millionen Euro an Miesen machen.
Spannend wird es bei den Zuschauerzahlen. Zuletzt strömten im Schnitt 53.000 Fans zu den Spielen – eine fantastische Zahl. Nun planen die Verantwortlichen mit lediglich 29.000 Fans pro Spiel. Zur Erinnerung: In der letzten Zweitliga-Saison verfolgten im Schnitt 46.000 Leute jede Partie. Die neue Hertha – sie wird preiswerter, jünger und hoffentlich endlich wieder siegreicher!
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